Guggenheim Helsinki

Geschrieben von Dr. Matthias Stippich am 25.06.2015

Das offene Wettbewerbsverfahren zum Neubau des Guggenheim Helsinki beschäftigt uns schon seit längerer Zeit. In der ersten Phase gingen ja unglaubliche 1.715 Wettbewerbsbeiträge ein (zu sehen hier: http://designguggenheimhelsinki.org/stageonegallery/view/). Naturgemäß waren sehr viele eher mittelmäßige Beiträge darunter, allerdings ist die kreative Energie und auch der ökonomischen Aufwand enorm. Wir haben hochgerechnet dass schätzungsweise 800.000 Arbeitsstunden anfielen was grob geschätzt einen Volkswirtschaftlichen Wert von 50.000.000 Euro darstellt. Damit dürfte das Guggenheim das erste Gebäude sein, das in der Vorentwurfsphase mehr Arbeitsaufwand verursachte als in der Planung und Realisierung.

 

Weniger skurril aber qualitativ hochwertig ging es in der zweiten Phase zu. Aus den 1.715 Beiträgen wurden sechs ausgewählt, die das Projekt weiter bearbeiten sollten zu sehen hier: http://designguggenheimhelsinki.org/en/finalists). Aus diesen sechs Finalisten gingen jetzt Moreau Kusunoki aus Frankreich als Sieger hervor. Wie wir finden absolut zurecht. Gerade in Vergleich mit Gehrys 1993 Guggenheim Bilbao sehen wir das Projekt in Helsinki in einem Zeitgeist, der auch unserem Architekturverständnis entspricht: ortsbezogen aber nicht populistisch. Formal innovativ aber nicht überspektakulär. Ein sehr verdienter erster Preis, auch wenn wir aus lokalpatriotischen Gründen den Stuttgarter Kollegen von HaasCookZemmrich die Daumen gedrückt hatten. Gratulation an Moreau Kusunoki also, Gratulation aber auch an die Wettbewerbsjury die unmögliche Aufgabe, 1.715 Arbeiten zu verstehen und zu bewerten doch so hinbekommen haben, dass am Ende ein unheimlich guter Entwurf realisiert wird.

 

Hier noch ein paar Bilder, die Abgabepläne des Siegerentwurfs und der Finalisten gibt’s in PDF-Form hier zum Download: http://designguggenheimhelsinki.org/en/finalists/winner

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Posted on 25. Juni 2015 in Allgemein

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About the Author

Matthias liebt komplexe Zusammenhänge und innovative Konzepte. Seine Aufgabe ist die strategische Entwicklung von Echomar und die Vernetzung zur universitären Forschung und Lehre. Er interpretiert sowohl in der Stadtentwicklung wie auch im architektonischen Entwurf traditionelle Elemente radikal neu.
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