Im Frühjahr 2014 wurde einer der aus unserer Sicht wichtigsten Architekturwettbewerbe entschieden. Rem Koolhaas darf das neue Springer Hauptquartier in Berlin bauen. Rem hat sich in der finalen Runde gegen Ole Scheeren und Bjarke Ingels durchgesetzt. Wir halte den Wettbewerb für wegweisend, weil er sich ganz grundsätzlich mit dem Typologie „Büro“ im Bezug auf „digital vs. analog“ und „formell vs. informell“ auseinandersetzt. Das markanteste Element ist das Atrium, das als „Valley“ bezeichnet wird. Das schon länger etablierte Konzept des Büros als „Marktplatz der Ideen“ entwickelt Koolhaas durchaus konsequent weiter.
Wir stehen dem Projekt dennoch auch etwas kritisch gegenüber. Koolhaas zynische Gesellschaftskritik, wie man sie noch aus „S,M,L,XL“ kennt, vermissen wir hier ebenso wie bei dem etwas älteren CCTV-Projekt. Vielleicht hat Rem hier auch eine Chance zur Kritik an Springer und co. vertan. Andererseits waren wir auch bei Hauptquartier für die Londoner Rothschildbank zunächst vom Entwurf enttäuscht und vom real gebauten Objekt dann doch begeistert. Wir dürfen gespannt sein was Springer tatsächlich vom Wettbewerbsentwurf realisiert.
Hier einer der besten Artikel zu dem Thema vom großartigen Andreas Ruby:
http://www.stylepark.com/en/news/public-br-space-inc/349892
Hier die Eigendarstellung von Springer in „Die Welt“:
Bildquellen: – OMA / Springer