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Wir beschäftigen uns aktuell stark mit dem Thema Wohnen. Ursprünglich behandeln wir dieses Thema eher aus einer städtebaulichen Perspektive, durch die starke Bautätigkeit und die vielen Anfragen erachten wir es jetzt aber doch für notwendig, uns diesem Thema mal auf einer fundamentalen Ebene anzunähern. Der Wohnungsbau betrifft schließlich jeden von uns und der Wandel, der sich in diesem Bereich ankündigt, scheint doch ziemlich einschneidend zu sein.
Zum einen geht es um den demographischen Wandel, dessen immer dringendere Fragen der Wohnungsbau mit klugen Lösungen beantworten muss. Außerdem spielen soziale Fragen eine große Rolle, die Produktion von Wohnungen im gehobenen Bereich nimmt stark zu, während sozial schwächeren Menschen häufig energetisch, funktional und ästhetisch schlechte Gebäude angeboten werden. Auch die Konversion von Wohnungsbauten, vor allem im Bereich Geschosswohnen, lohnt einer verstärkten Auseinandersetzung. Hier setzen wir uns vor allem mit der großartigen Arbeit von Büros wie etwa Lacaton-Vassal auseinander.
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Unser Hauptaugenmerk liegt aber auf der Untersuchung des Wandels im Wohnverhalten selbst. Thomas Melder berichtet beispielsweise daß sich der Lebensmittelpunkt vom „Wohnzimmer“ in Richtung Küche verschiebt und dementsprechend die Flächenverhältnisse sich verändern. Wir fragen uns, ob die klassischen Zonierungen einer Wohnung auch in Zukunft noch tragfähig sind. Haben durch die Digitalisierung von Information und Unterhaltung Elemente wie etwa das klassischen Wohnzimmer mit TV ausgedient? Findet, Arbeit, Unterhaltung, Essen, Kommunikation, Konzentration, Entspannung nicht schon längst sowohl in der Küche, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und im Kinderzimmer statt? Die gewaltigen Fortschritte in der Haustechnik lassen immer mehr lokale Autarkie zu, wie werden wir diese zukünftig nutzen? Sollten wir vielleicht die Wohnungseinteilung weniger nach den klassischen Funktionen und mehr nach Stimmungen oder Atmosphären angehen?
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Das sind die Fragen die uns aktuell umtreiben. Um ihnen auf den Grund zu gehen erforscht Matthias Stippich hemeinsam mit Simon Joa und 40 Studenten des KIT Karlsruhe im Rahmen des Seminars „Schöner Wohnen“ die Auswirkung dieser Fragen auf den Wohnungsgrundriss. Hier bei Echomar diskutieren wir diese Fragen und versuchen sie unter der Leitung von Thomas Braun in unseren praktischen Wohnungsbauprojekten umzusetzen. Besonders empfehlen möchten wir zu diesem Thema die Studie „Zukunft des Wohnens“ des Frankfurter Zukunftsinstituts unter der Leitung von Matthias Horx, deren empirische Untersuchungen und Trendstudien seit Jahren eines der Fundamente unserer Forschungsarbeit bilden. Einen Teaser zur Studie gibt’s hier:
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Quellen:
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Bilder & Grafiken: Zukunftsinstitut Frankfurt (Titel und Mitte)
Lacaton Vassal (Grafik unten)
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