1. Preis Wettbewerb Ortseingang Umkirch

Geschrieben von Dr. Matthias Stippich am 08.02.2017

Gestern wurden wir bei einem sehr spannenden und hochkarätig besetzten Realisierungswettbewerb in Umkirch mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der Gewinn des Wettbewerbs freut uns umso mehr, da wir eine sehr mutige und unkonventionelle Lösung vorgeschlagen haben.

Das dreieckige Wettbewerbsgrundstück liegt sehr prominent am Stadteingang von Umkirch und bildet den Auftakt zu einer klassischen 70er Jahre Großsiedlung. Unser Vorschlag ist einerseits geprägt vom gestalterischen Umgang mit diesen dominanten Strukturen und Texturen der 70er, auf der anderen Seite nehmen wir die Lösung des Geometriekonflikts, der dem Grundstück eigen ist, als Entwurfsgrundlage. Wir lösen die Situation in dem wir dem Gebäude einen topografischen „Twist“ einschreiben, durch den es im Erdgeschoss auf das nahe Umfeld reagiert und im Obergeschoss die übergeordneten Strukturen aufnimmt.

Wir freuen uns sehr, einen Auslober bzw. Bauherren gefunden zu haben, der diese Qualitäten erkennt und sich die Innovationspotenziale die diese Architektur für ihn bietet, zu eigen macht und gemeinsam mit uns entwickeln will. Da das Gebäude die Unternehmenszentrale des in der Baubranche sehr erfolgreichen Unternehmens wird, können wir hier in funktionaler, architektonischer und bautechnischer Hinsicht ein starkes Statement setzen. Wir freuen uns unheimlich über die Auszeichnung und natürlich noch mehr auf die Chance zur Umsetzung dieses Projekts.

 

Vielen Dank an Matthias Link für die super Visualisierung und danke natürlich vor allem an das ECHOMAR Wettbewerbsteam um Anja Beintker, Duygu Özdemir, Esteban Pacheco, Helmut “Bob” Reifsteck, Thomas Braun, Matthias Stippich und Yara Sekinger.

 

 

Hier die Bewertung des Preisgerichts und die ersten Bilder zum Projekt:

“Den Verfassern der Arbeit gelingt es, sich vermeintlich widersprechende Lösungsansätze des Grundstücks zu vereinen. Es gelingt, auf dem in den 70er Jahren mit eigenem Duktus erbauten, kräftigen Areal auf der verbliebenen Restfläche einen angemessenen Abschlusspunkt zu setzen. Das Gebäude besitzt in seiner Ausbildung die nötige Ausdruckskraft.

Die Vermittlung zwischen dem neu entstandenen Gewerbegebiet und dem bestehenden Wohnbauareal aus den 70ern gelingt ebenfalls. Es wird die problematische Kreiselanordnung und die über die “Rückseite” definierte Haupterschließung, von Umkirch aus östlicher Richtung, mit einer skulpturalen Landmarke besetzt. Sie nimmt die Ausrichtung der Wohnungsbauten aus den 70er Jahren auf und definiert im selben Moment durch die stufenweise Verformung einen Solitär am Ortseingang.
Für die beiden Nutzungen, dem Wohnungsbau und der Niederlassung der Fa. Schleith, gelingt es auf einfachen Weg, jeweils eine klare Zuordnung und damit eine eindeutige Adressbildung herzustellen. Der Wohnungsbau wird von der Hauptstraße erschlossen und der Firmeneingang von der Brugestraße.

Mit den zwei tiefen Geschossen des Erdgeschosses und des 1. OGs werden alle notwendigen Flächen für die Fa. Schleith mit einem kräftigen Sockel in Szene gesetzt. Auf diesem setzen sich kaskadenartige 6 Wohnungsebenen, die attraktive Wohnungen mit großzügigen Terrassen besitzen und in der Gesamterscheinung eine signifikante Skulptur ergeben, wenngleich diese Außenbereiche alle dem verkehrsträchtigen Kreisel zugeordnet sind. Ideal um im Sinne der Kernkompetenz der Fa. Schleith im Umgang mit Beton ein Zeichen zu setzen, den Ortseingang zu definieren und gut vermarktbare Wohnungen zu garantieren.
Kritisch sieht die Jury die etwas zu schlanke Gebäudetiefe. Hier empfiehlt sich eine Verbreiterung, die andere Grundrissvarianten ermöglicht. Es ist ebenfalls zu überlegen, ob ein weiteres Stockwerk die aufgegriffenen Qualitäten fördert. Alle Abstandsflächen zu dem Nachbar und zu den öffentlichen Straßen sind erfüllt.

Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Lösungsansatz dar, dem es ohne sichtlichen Zwang gelingt, die Synthese der Widrigkeiten des Ortseingangs zu einem markanten, städtebaulich wirksamen Hochbau zu formen.”(Zitat Protokoll Preisgerichtssitzung)

 

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Posted on 8. Februar 2017 in Allgemein

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About the Author

Matthias liebt komplexe Zusammenhänge und innovative Konzepte. Seine Aufgabe ist die strategische Entwicklung von Echomar und die Vernetzung zur universitären Forschung und Lehre. Er interpretiert sowohl in der Stadtentwicklung wie auch im architektonischen Entwurf traditionelle Elemente radikal neu.
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